Trockene Haut

Spannt deine Haut oft, also wäre sie zu eng für dein Gesicht? Damit bist du nicht allein. Trockene Haut ist weit verbreitet – und sie schreit nach Pflege und Aufmerksamkeit. Erfahre hier, welche Ursachen dahinterstecken und was du tun kannst, um dich wieder jeden Tag wohl in deiner Haut zu fühlen.

  • Trockener Haut mangelt es an wichtigen Hautfetten und Feuchtigkeit. Dadurch ist ihre Barrierefunktion häufig geschwächt.

  • Durch eine konsequente Pflege mit rückfettenden und rückfeuchtenden Produkten lässt sich gut gegensteuern. Besonders wichtig ist eine hautschonende Reinigung, da Wasser und ungeeignete Reinigungsmittel deine Haut weiter austrocknen.

Trockene Haut - Ursachen und Pflege
Von Head of Cosmetics:

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Medizinisch geprüft von:

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Wenn wir von trockener Haut sprechen, meinen wir einen Zustand, bei dem der Haut wesentliche Fette und Feuchtigkeit fehlen. Dadurch beginnt sie zu spannen, vielleicht auch zu schuppen oder zu jucken. Und mehr noch: Sie kann ihre natürliche Funktion als Schutzbarriere nicht mehr so gut erfüllen.

Trockene Haut – oder Xerosis cutis, wie sie medizinisch genannt wird – ist sehr häufig. Etwa jeder und jede Dritte neigt dazu und oft steckt eine genetische Veranlagung dahinter. Umweltfaktoren wie Kälte, UV-Strahlung oder zu häufiges Waschen können das Problem verschärfen. Und wichtig: Auch die ganz normale Hautalterung begünstigt trockene Haut.

Trockene Haut

Wie sieht trockene Haut aus?

Wenn du trockene Haut hast, bemerkst du vielleicht, dass sie rau, schuppig und matt aussieht, manchmal sogar leicht gräulich. Oft wirkt das Hautrelief gröber. Das heißt, du siehst die feinen Hautlinien, die keine Falten sind, besonders deutlich, so dass das Bild an ein Kopfsteinpflaster erinnert. Aber auch kleine Trockenheitsfältchen gesellen sich häufig dazu, besonders um die Augen und den Mund herum.

Oder neigt deine Haut zu Rötungen? Auch das kann auf trockene Haut hindeuten. Bei extremer Hauttrockenheit bilden sich mitunter unangenehme Hautrisse, vor allem an den Fersen oder Mundwinkeln.

Wie entsteht trockene Haut?

Das Grundproblem bei trockener Haut ist der Mangel an wichtigen Fetten (Hautlipiden). Diese sorgen normalerweise dafür, dass unsere Haut nach außen hin eine robuste Schutzschicht bildet, auch Hautbarriere genannt. Bei trockener Haut ist daher oft die Hautbarriere geschwächt.

Was ist die Hautbarriere?

Sehr vereinfacht kannst du dir die Hautbarriere wie eine Art Mauer vorstellen: Die Hornzellen deiner Oberhaut liegen wie kleine Ziegelsteine neben- und übereinander. Zusammengehalten werden sie durch eine mörtelartige Substanz, die aus Hautfetten und anderen Stoffen besteht. Dazu gehören auch verschiedene wasserbindende Substanzen, die man „natürliche Feuchthaltefaktoren“ nennt. Teils sondern deine Hautzellen diese Stoffe ab, teils werden sie von deinen Talgdrüsen produziert.

Aber was passiert, wenn zu wenig von diesem fettigen Bindemittel da ist? Du ahnst es: Dann wird deine Haut undicht und die eingeschlossene Feuchtigkeit kann viel leichter nach außen verdunsten. Umgekehrt dringen vielleicht Substanzen in die Haut ein, die dort nicht hingehören: Chemikalien, Keime oder Schadstoffe aller Art. Deshalb reagiert trockene Haut oft sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse.

Mögliche Gründe für trockene Haut

Jetzt fragst du dich vielleicht, warum gerade deine Haut zu wenig „Mörtel“ produziert. Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

Gene: Leiden auch deine Eltern oder Geschwister unter trockener Haut? Dann steckt wahrscheinlich eine genetische Veranlagung dahinter.
Alter: Mit steigendem Alter nehmen Menge und Qualität der Hautfette bei fast allen Menschen ab. Deshalb neigt reife Haut besonders zu Trockenheit.
Umweltfaktoren: Beispielsweise können Kälte und trockene Heizungsluft Hauttrockenheit fördern. Auch übermäßige UV-Strahlung verstärkt das Problem.
Vorerkrankungen: Hauttrockenheit ist ein typisches Symptom von Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis (atopisches Ekzem). Auch andere Krankheiten und Stoffwechselstörungen wie beispielsweise eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Schilddrüsen-Unterfunktion können trockene Haut begünstigen.

Welche Unterschiede gibt es zwischen trockener und dehydrierter Haut?

Trocken und dehydriert – das hört sich nach ein- und demselben Problem an. Doch es gibt einen wichtigen Unterschied: Während es trockener Haut an Fetten mangelt, ist dehydrierte Haut durstig und braucht Wasser.

Trockene Haut ist oft zugleich dehydriert, weil sie aufgrund der geschwächten Hautbarriere zu viel Feuchtigkeit verliert. Aber auch normale oder fettige Haut kann zeitweise dehydriert sein – beispielsweise, wenn du gerade einen Langstreckenflug hinter dir hast oder generell zu wenig trinkst.

Wichtig: Dehydrierte, fettige Haut wird oft mit trockener Haut verwechselt, hat aber ganz andere Pflegebedürfnisse! Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber zu dehydrierter Haut.

Risikofaktoren reifer Haut: worauf man bei vorzeitiger Hautalterung achten sollte?

Trockene Haut ist ein Hauttyp und noch keine Krankheit. Sehr trockene Haut kann aber ein unangenehmes Spannungsgefühl hervorrufen. Optisch stören dich vielleicht die Reibeisenhaut an deinen Schienbeinen oder die kleinen Schüppchen, die zu Boden rieseln.
Zum medizinischen Problem wird Hauttrockenheit, wenn deine Haut zu jucken beginnt. Denn durch das fast unvermeidbare Kratzen entstehen kleinste Verletzungen und Entzündungen, die den Juckreiz verstärken – ein Teufelskreis. Generell steigt durch die geschwächte Hautschutzbarriere das Risiko für allergische Reaktionen, Ekzeme und andere Hauterkrankungen.

Wenn deine Haut

  • juckt, kribbelt, schmerzt oder brennt
  • sich rötet
  • Bläschen oder Pusteln bildet
  • auffällig schuppt

solltest du das daher immer ärztlich abklären lassen.

Trockene Haut: Die richtige Reinigung

Trockene Haut ist ein Sensibelchen und mag es gar nicht, wenn du ihr mit duftenden Seifen und bunten Schaumbädern zu Leibe rückst. Jetzt wirst du sagen: Hygiene muss sein. Stimmt, aber wir meinen es damit häufig zu gut und spülen gemeinsam mit Schmutz und Schweiß auch wertvolle Hautfette den Abfluss hinunter. Das schwächt die Hautbarriere nur umso mehr.

Bei trockener Haut solltest du daher Zurückhaltung üben. Das heißt konkret:

  • Nicht zu oft: Eine gute Grundregel ist es, zweimal täglich dein Gesicht zu waschen und (maximal) einmal täglich zu duschen. Falls sich eine weitere Dusche nicht vermeiden lässt, dann brause dich einfach kurz mit Wasser ab – auch damit entfernst du effektiv Schweiß und Staub.
  • Nicht zu lang: Dass eine kurze Dusche verträglicher ist als ein langes Vollbad, weißt du vermutlich. Versuche dich auch beim Duschen möglichst auf 5 Minuten zu beschränken.
  • Nicht zu heiß: Ähnlich wie Butter in der Sonne schmelzen deine Hautfette unter einer heißen Dusche dahin. Optimal ist eine Wassertemperatur von höchstens 35° Celsius.
  • Nicht zu aggressiv: Verträglicher als herkömmliche Seifen sind seifen- und alkoholfreie Waschlotionen oder Waschstücke, auch Syndets genannt. Sie reinigen genauso effektiv, haben aber einen neutralen oder leicht sauren pH-Wert und sind oft mit hautpflegenden und rückfettenden Zusätzen angereichert. Halte nach den Bezeichnungen „sensitiv“ oder „hypoallergen“ Ausschau. Du erkennst geeignete Produkte auch daran, dass sie nicht duften, nicht farbig sind und wenig schäumen. Auch dein Haarshampoo, das dir beim Ausspülen über Gesicht und Körper läuft, sollte diese Kriterien erfüllen.

Trockene Haut: Die richtige Pflege

Bei der Pflege trockener Haut kommt es darauf an, die Haut nicht nur mit Feuchtigkeit und Lipiden zu versorgen, sondern auch ihre Barrierefunktion zu verbessern. Das gelingt am besten durch eine konsequente Pflege mit Produkten, die den besonderen Ansprüchen deiner Haut gerecht werden.

Welche Zusammensetzung sollten Pflegeprodukte haben?

Bei Pflegeprodukten unterscheidet man Öl-in-Wasser-Emulsionen und Wasser-in-Öl-Emulsionen. Erstere enthalten mehr Wasser, letztere mehr Öl. Die Grundregel lautet: Je trockener deine Haut aktuell ist, desto fettreicher sollte deine Hautcreme oder Lotion sein. Daher profitiert trockene Haut oft von Produkten auf der Basis einer Wasser-in-Öl-Emulsion.

Zur Gesichtspflege hat es sich bewährt, morgens eine feuchtigkeitsspendende Tagescreme und abends eine reichhaltigere Nachtcreme aufzutragen. So vermeidest du tagsüber störenden Fettglanz im Gesicht.

Vorsicht: Bei akuten Entzündungen oder Juckreiz sind Pflegeprodukte mit einem höheren Wassergehalt besser, weil es unter fettreichen Cremes oft zu einem Wärmestau kommt. Generell sind reine Öle wie Oliven-, Mandel- oder Arganöl zur dauerhaften Körperpflege ungeeignet, sie können deine Hautbarriere sogar weiter schwächen.

Geeignete Inhaltsstoffe bei trockener Haut

Kosmetikhersteller haben zahlreiche Inhaltsstoffe entwickelt, die trockene Haut wieder samtig weich pflegen sollen. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung vor allem für eine Substanz: Urea. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als Harnstoff. Urea kommt ganz natürlich als sogenannter „Feuchthaltefaktor“ in der Haut vor, aber trockener Haut mangelt es oft daran.

Urea gilt als hoch wirksam gegen trockene Haut, weil die Substanz sehr gut Wasser in der Haut bindet, ihre Barrierefunktion stärkt und juckreizlindernd wirkt. In höherer Konzentration weicht Urea auch sehr effektiv Hornhaut an den Füßen auf.

Noch besser wirkt Urea in Kombination mit rückfettenden Substanzen. Hier sind vor allem die sogenannten Ceramide zu nennen. Auch sie sind eigentlich ein natürlicher Bestandteil deiner Hautschutzbarriere. Ein großer Vorteil ist, dass Ceramide nicht komedogen wirken, also keine Hautunreinheiten oder Akne fördern.
Weitere sinnvolle Inhaltsstoffe sind beispielweise

  • Dexpanthenol
  • Niacinamid (Vitamin B)
  • Polidocanol
  • Glycerin
  • Hyaluronsäure
  • Milchsäure
  • Jojobaöl
  • Sheabutter

Vermeiden solltest Du hingegen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, Alkohol und Fruchtsäuren.

Weitere Tipps & Tricks zur Pflege trockener Haut

Abschließend geben wir dir noch ein paar praktische Tipps mit auf den Weg:

  • Keep it simple: Bleibe bei einer Handvoll bewährter Pflegeprodukte und wechsle sie nicht zu häufig. Unsere Haut ist ein Gewohnheitstier und kann mit Irritationen reagieren, wenn du ihr zu viel zumutest.
  • Jahreszeit beachten: Im Winter braucht trockene Haut oft eine Extraportion Pflege. Trage vor dem Winterspaziergang aber keine Feuchtigkeitscreme im Gesicht auf, sondern verwende besser eine fettreiche Kälteschutz-Salbe.
  • Bedarfsgerecht pflegen: Möglicherweise brauchst du unterschiedliche Produkte für verschiedene Hautstellen. Ein typisches Beispiel ist Mischhaut im Gesicht, bei der die Wangen trocken, Stirn und Nase dagegen eher fettig sind.
  • Sonnenschutz: Auch UV-Strahlung trocknet deine Haut aus, deshalb immer an den Sonnenschutz denken. Nebenbei ist das auch die wirksamste Anti-Aging-Maßnahme, um Fältchen und Altersflecken vorzubeugen.

Du cremst und cremst, aber deine Haut spannt oder juckt trotzdem? Dann hole dir besser professionelle Hilfe. Bei GoAesthetic beraten wir dich gerne, wie du deine trockene Haut in den Griff bekommst, damit dich Schüppchen & Co nicht länger jucken.

Noch Fragen zu trockener Haut? Unser FAQ-Teil hat die Antworten!

Deine Feuchtigkeitscreme sollte neben rückfeuchtenden auch rückfettende und hautberuhigende Substanzen enthalten. Gute Inhaltsstoffe sind beispielsweise Ceramide, Urea, Glycerin, Niacinamid oder Dexpanthenol. Bevorzuge Produkte, die keine Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe enthalten.

Zunächst solltest du alles vermeiden, was deine Haut weiter austrocknet, etwa aggressive Seifen, heißes Wasser oder übermäßige UV-Strahlung. Verwende milde, seifenfreie Reinigungsmittel und pflege deine Haut mit Produkten, die nicht nur Feuchtigkeit spenden, sondern deine Haut auch mit wichtigen Fetten versorgen.

Weitere Fragen? Einfach einen persönlichen Beratungstermin online vereinbaren.

Quellenangaben

Letzte Aktualisierung: 16.05.2024